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Dialekt in Wissenschaft und Schule (WiSe 17/18)

Sprachliche Variation, wie sie sich anhand von Dialekten, Regiolekten und anderen Varietäten des Deutschen zeigt, spielte bisher im Schulunterricht bzw. in der didaktischen Reflexion wenn dann nur eine marginale Rolle. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass der Deutschunterricht primär auf die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Standard- bzw. Schriftsprache abzielt. Das ist schade, weil Dialekte ein interessantes und innovatives sprachwissenschaftliches Untersuchungsgebiet darstellen, dem von ganz verschiedenen linguistischen Disziplinen (Germanistik, Grammatiktheorie, Sprachtypologie) immer größeres Interesse entgegen gebracht wird.
Das Seminar kann sowohl als linguistisches Seminar (Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Thesenpapier) als auch als didaktisches Seminar (Hauptseminar, Leistungsnachweis: Portfolio) belegt werden und verfolgt das Ziel, fachliche und didaktische Perspektiven auf das Thema „Dialekt“ zu kombinieren. Thematisiert werden dabei definitorische (Wo beginnt und endet ein „Dialekt“, wo beginnt eine eigene Sprache?), methodologische (Wie lassen sich Dialekte beschreiben? Wie erhebe und bewerte ich Dialektdaten?) und phänomenbezogene Aspekte (Wodurch zeichnen sich Dialekte aus? An welchen konkreten Beispielen können wir das sehen?).
In didaktischer Hinsicht ist zu diskutieren, welches Potential die Behandlung von regionaler Variation in der Schule bietet: Dazu kann die Generierung von Sprachbewusstheit über die kontrastive Behandlung von gesprochensprachlichen bzw. regional gebundenen Varietäten (Dialekt, Regiolekt usw.) zählen. Da Dialekte aber nicht einfach „verderbtes“ Hochdeutsch sind – sondern eigenständige sprachliche Systeme mit Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschieden zur überdachenden Standardvarietät –, steht aber auch ein Schulfach „Dialekt“ zur Debatte.