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Erzählen und Narrativität im Geschichts- und Deutschunterricht (SoSe 2018)

Das Erzählen von Geschichten gehört zu den ältesten und grundlegenden kulturellen Fertigkeiten des Menschen. Ohne Erzählungen wären humane Geistesleistungen wie Religion, Philologie und Historie undenkbar. Doch auch in der Alltagswelt wird heute das Erzählen zur Profilbildung benutzt: Nationen und Regionen legen sich identitätsstiftende Geschichten zu, Wirtschaftsbetriebe betreiben mit Unternehmensgeschichte ihr Marketing, und hinter jedem gesagten „ich“ steckt eine biographische Erzählung. Gleichwohl hat das systematische Nachdenken über das Erzählen in den Wissenschaften hierzulande erst spät begonnen, was auch daran zu erkennen ist, dass, zumindest im deutschen Sprachraum, Begriffe wie „narrativ“ oder „Narrativität“ immer noch fremd und künstlich wirken. In der Schule spielt „narrative Kompetenz“ in den Fächern Deutsch und Geschichte heute jedoch eine besondere Rolle, obwohl damit jeweils nicht unbedingt dasselbe gemeint wird. In diesem Seminar, das – eine große Ausnahme in der Lehrerbildung – entschieden interdisziplinär angelegt ist, sollen die Grundlagen fachlicher und fachübergreifender Erzähltheorien, Begriffe und Anwendungsfelder untersucht und kritisch betrachtet werden. Wir fragen danach, was Narrativität als Prinzip für das Lernen im Fach und somit als Aufgabe der jeweiligen Fachdidaktiken zu leisten vermag. Übungen zur Analyse und Eigenproduktion von unterrichtsrelevanten Narrationen sind beabsichtigt.