Brückensteine
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Vernetzung statt Praxisschock

Im Sinne der interdisziplinären, überfakultären und überinstitutionellen Vernetzung fand am 13. November 2015 der dritte Tag der Brückensteine statt, bei dem alle an der Lehrerbildung Beteiligten die Möglichkeit hatten, sich auszutauschen, neue Kooperationen zu bilden und sich über den aktuellen Stand des Projekts zu informieren.

Prof. Dr. Sabine Anselm berichtete als Einführung der Tagung über die neuesten Entwicklungen in den Bereichen der Kooperationen, der Veranstaltungsplanung, der digitalen Unterstützung des Projekts und der Auszeichnung des Projekts durch den Lehrinnovationspreis der LMU München.

Vortrag „Wie viel Fachwissenschaft braucht die Schule?“

Mit Ihrem Vortrag setzte Prof. Dr. Sonja Kuri Akzente für eine daran anschließende Diskussion.

Anhand eines Briefwechsels des Künstlers Egon Schiele mit seinem Onkel über eine finanzielle Unterstützungsleistung konnte Frau Kuri die Verbindung zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik exemplarisch anhand des Verhältnisses von Linguistik und Sprachdidaktik herleiten bzw. die Notwendigkeit der Aufeinanderbezogenheit der beiden Disziplinen aufzeigen.

 

 

Open-Space und Postersession

Der Vortrag von Frau Prof. Dr. Sonja Kuri bot Diskussionsstoff für die Pause, die in eine Postersession mündete. Um die Funktionsweise des sich in Planung befindlichen Portals der Brückensteine darzustellen, wurden exemplarisch für die Germanistik in Seminaren entwickelte Inhalte aus den Bereichen der Sprach-, Literatur- und Mediendidaktik sowie der Werteerziehung vorgestellt.

Des Weiteren war es möglich, sich über den aktuellen Entwicklungsstand des Portals der Brückensteine zu informieren sowie über die Kooperationsbörse Partner für zukünftige Projekte zu finden. Auch zur extern durchgeführten Evaluation fanden die Tagungsteilnehmenden ein Poster. Frau Elena Winkler, die Verfasserin dieser Abschlussarbeit, stand hier als Ansprechpartnerin bereit.

Diskussion „Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Lehrerbildung: Universität – Schule – Institutionen“

Die Moderation der Fish-Bowl-Diskussion über Möglichkeiten der institutionellen Zusammenarbeit erfolgte durch Prof. Dr. Markus Janka. Einige der Aussagen und Standpunkte dieses Forums werden im Folgenden wiedergegeben:

Um die Lehrerbildung zu verbessern, braucht es ein Umdenken. Die institutionellen Abgrenzungsprozesse zwischen den Ausbildungsabschnitten sollten einer Analyse des jeweiligen Leistungsspektrums und einer Bestimmung von Aufgabenprofilen weichen.

Der Austausch zwischen der Fachwissenschaft und der Fachdidaktik sowie der Schulpraxis ist dabei zwingend notwendig, damit integriertes Wissen entstehen kann, das für den Lehrerberuf zentral ist.

Gerade um Abgrenzungsprozesse und Konkurrenzverhältnisse zwischen der Lehrerbildung an den Schulen und den Universitäten nicht zu verstärken, sollte ein Austausch eher aus der persönlichen Motivation der Beteiligten entstehen (Bottom-Up) statt institutionell verordnet werden (Top-Down).

Die Befürchtung einer „Verzweckung der Wissenschaft“ im Dienste der Vermittlung hat sich in den bisherigen Kooperationen aus Fachwissenschaft und Fachdidaktik nicht bestätigt. Vielmehr wich der Verdacht einem produktiven Dissenz in Verbindung mit einem Perspektivwechsel auf die eigenen Themen und Methoden.

26 diskussion lütgeAus der Perspektive der beruflichen Bildung bedarf es eines Blicks für situative Erfordernisse und keine "am runden Tisch" geplante Ausbildung. Gerade die Schülerorientierung ist wichtig, um nachhaltige Lernprozesse in Gang zu bringen. Unterrichten auf Augenhöhe ist gefordert.

Im Laufe der Diskussion wurde die Problematik angesprochen, dass Schulen, die weit entfernt sind von Universitätsstädten, bisher wenige Möglichkeiten für Kooperationen finden. Um zeit- und ortsungebunden miteinander kollaborativ und kooperativ arbeiten zu können, wurde in diesem Kontext die Notwendigkeit von digitalen Angeboten betont und der Vorschlag eingebracht, dass solche virtuellen Kooperationen durch Workshops und weitere Angebote vor Ort sinnvoll ergänzt werden können.

Diskussionsteilnehmende: Prof. Dr. Lütge, Prof. Dr. Sonja Kuri, Winfried Adam, Laura Klotz

Weitere Diskutanten: Prof. Dr. Sabine Anselm, Prof. Dr. Michael Anton, Dr. Ute Hofmann, Michael Demel, Sylvia Engels, Christina Griem, Maria Oberlinner, Andreas Schöffmann und weitere.

Vorstellung der Publikation „Vernetzung statt Praxisschock“

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die erste große Publikation des Projekts vorgestellt. Prof. Dr. Sabine Anselm (Deutsche Philologie) und Prof. Dr. Markus Janka (Griechisch und Lateinische Philologie) haben einen Sammelband zusammengestellt, der die bisherige Arbeit im Projekt Brückensteine in vielen Facetten abbildet.

Die 20 phasenverbindenden Beiträge verschiedener Fächer verweisen auf theoretische Konzepte sowie bereits gelungene Projekte und berichten von den Ergebnissen der Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt auf den Phasen I und II der Lehrerbildung. Zudem soll zur Diskussion über weitere Möglichkeiten der Vernetzung und zukünftiger Kooperationen auch mit der Phase III angeregt werden.

Wir danken allen an der Organisation Beteiligten und auch den vielen am Projekt Interessierten!

Der vierte Tag der Brückensteine ist bereits in Planung und wird am 12.10.2016 stattfinden.

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