Studierende organisieren Lesung für Schüler im Literaturhaus

Außerschulische Lernorte haben im Deutschunterricht einen vergleichsweise geringen Stellenwert. Ein Brückensteine-Seminar der Deutschdidaktik versuchte diese Lücke zu schließen, indem Studierende mit den verschiedenen Möglichkeiten des außerschulischen Lernens im Fach Deutsch bekannt gemacht wurden und sie gemeinsam mit dem Literaturhaus München eine interaktive Lesung für Schüler organisierten. Frau Dr. Katrin Lange vom Literaturhaus gab den Studierenden zunächst einen Einblick in die vielfältige Praxis der Literaturvermittlung für Kinder und Jugendliche. Gemeinsam mit den Poetry Slammern Pierre Jarawan (München) und Finn Holitzka (Frankfurt) planten die Studierenden dann eine interaktive Lesung zum Thema „Freundschaft“ für Schüler der Klassen 8 bis 10. Dabei standen die Studierenden vor der Herausforderung, den üblichen rezeptiven Charakter einer Lesung insoweit aufzubrechen, dass die Schüler sich aktiv und produktiv mit den Texten der Autoren auseinandersetzen sollen.

Am 24. Januar war es dann soweit: In der Bibliothek des Literaturhauses wurden zwei Münchner und eine Rosenheimer Schulklasse einen Vormittag lang in die Welt des Poetry Slams entführt. Die Schüler bekamen Texte von Pierre Jarawan und Finn Holitzka zu hören und durften sich selbst als Scheibende und Vortragende beim Poetry Slam erproben. Motiviert und begeistert hatten sich alle Schüler auf das Konzept der Veranstaltung eingelassen und ließen sich von der (Text)Begeisterung der Autoren anstecken. Auf diese Weise gelang es einmal mehr, im eigentlichen Wortsinne Brücken zwischen der universitären Lehre und der praktischen (Literatur)Vermittlung zu schlagen, die die Studierenden als zukünftige Deutschlehrer nachhaltig für das große Potential außerschulischer Literaturbegegnungen sensibilisieren.

OStR Winfried Adam, Deutschdidaktik